-nj- Mit dem 3. Januar 2024 starteten gleich drei der neun Kölner Traditionskorps nach dem Jahreswechsel endgültig in die Zeit der närrischen Wochen, welche allerdings in diesem Jahr wieder nur kleines Zeitfenster bis zum bitteren Aschermittwoch haben. Denn bereits mit dem 14. Februar 2024 gehören wieder alle Uniformen und Kostüme in den Kleiderschrank, da dann die schönste Jahreszeit ihr Ende gefunden hat und über Kölns Straßen die Session nur noch in den Erinnerungen weiterlebt und die Asche des Nubbels mit dem Wind durch die Straßen der Stadt getragen wird.
Insbesondere bei Journalisten aller Genres und zahlreichen Ehrengästen, war dieser Abend durch einen Saalmarathon geprägt, da die drei Korps ihre Appelle zeitgleich zum Besten gaben. Vom pullmann Cologne über den Gürzenich bis hin ins Hotel Maritim, schallten die närrischen Klänge des jecken Kölns, und zum wichtigen Prozedere der Traditionskorps zählen. So hatte die Nippeser Bürgerwehr (NB) ihr Zelt im Vier-Sterne-Hotel Maritim am Heumarkt aufgeschlagen, wo zwischen den orange-weißen Uniformen immer wieder andere Farbtupfer zusehen waren, und somit signalisierten, hier befinden sich also die geladenen Gäste der KKG. Nach dem Kölschempfang im Foyer, bei dem jeder jedem ein Prosit Neujahr wünschte, folgte der Einlaß in den großen Saal, der durch sein Bühnenbild jedem klar machte „et rüüch noh Fastelovend“.
Nach dem Opening „100 Jahre – Jenz Neppes Fiert“, wünschten bei der Begrüßung aller Gäste und Mitglieder, Michael Gerhold als Präsident und Kommandant Mario Moersch alles Gute fürs neue Jahr und einen schönen Abend beim Corpsappell der „Appelsinefunke“, der sich mit seiner bunten Mischung aus Beförderungen, Ehrungen, Vereidigungen, Corpsaufzug, Musikstücken, Tänzen und der Vorstellung der neuen Marie sozusagen ein Nippeser Potpourri war.
So startete die NB nach dem aufheiternd-humoristischen Beitrag durch Ehrenpräsident Dietmar „Didi“ Broicher“ – zur Beschaffung mit Hindernissen von Uniformen und Accessoires – mit den Beförderungen des Reservecorps, dem Corps á la Suite, Senat und dem Reitercorps, da man für die geleistete ehrenamtliche Arbeit (unter anderem bei Alfred Kröll zum General) Dank sagen wollte. Nach der Traktorübergabe, die allerdings nur en Miniatur stattfand, ernannte Mario Moersch mit Dr. Felix Krahforst den neuen Feldarzt des orange-weißen Corps, welcher nicht nur die Praxis von Dr. Markus Beckers (ehemalige Kölner Jungfrau der Nippeser Bürgerwehr) übernommen hatte, sondern das gesundheitliche Wohl der Corpskameraden seines Vorgängers in sein Inventar aufnimmt.
Alsdann standen vor der Ernennung den neuen Quartiermeisters Mario Grohmann die zu Ehrenden Jubilare auf der Bühne, die seit 10, 20 und 25 Jahre der KKG treu ergeben sind und somit die Traditionen pflegen und hüten, worauf die Küche des Hauses Truppe und Gäste traditionell „Frikadell met Muhrejemangs“ versorgte. Der zweite Teil des Corpsappells startete nach dem Essen mit der Ernennung von Ehrenoffizieren bei dem die Gesellschaft Ihren Dank in Form von Krätzchen und Urkunde gegenüber Christian Joisten und Christopher Landsberg zu Ausdruck brachte.
Und nochmals gehörten weitere langjährige Mitglieder aufs Podium der bekannten Kölner Karnevalsspielstätte, denen die Nippeser Bürgerwehr für 30, 35, 45, 50 und 55 Jahre in den Diensten des Neppeser Fastelovends Urkunden und Ehrennadeln überreichte. Hierunter Ralf Rolauf, der für 45 Jahre in der Gesellschaft das Verdienstkreuz in Gold erhielt und Willi Glesius mit 50jähriger Zugehörigkeit, dem das Verdienstkreuz in Gold mit Brillanten durch seinen Präsidenten und den Kommandanten überreicht wurde.
Bei den Vereidigungen, bei der die Gesellschaft wieder eine Vielzahl junger Kameraden nach durchlaufener Hospitanz als ordentliche Mitglieder begrüßte, galt s eine Persönlichkeit besondere hervorzuheben, da es sich um die neue Marie der „Appelsinefunke“ handelt. Diese ist Svenja Klupsch (23), welche über Jahre in der Kinder- und Jugendtanzgruppe der KG Treuer Husar über die Bühne wirbelte und hiernach zur Tanzgruppe „De Höppemötzjer“ gehörte. In dieser Session steht Svenja in einem besonderen Fokus des Kölschen Fastelovends, da Ihr Bruder Sascha als Kölner Prinz zusammen mit Onkel Werner (Kölner Bauer) und Vater Fritz (Kölner Jungfrau) das Dreigestirn der Domstadt darstellt.
Hiernach eröffnete Mario Moersch den Reigen der besonderen Ehrungen, wo die KKG Nippeser Bürgerwehr herausragend verdiente Mitglieder ihres Corps mit der Bürgerwehr-Medaille, den Sonderstufenorden in Silber und in Gold mit Brillanten auszeichnete, aber auch das Festkomitee eine nicht alltägliche Würdigung an ein Mitglied der „Appelssinefunke“ aussprach.
Für ihre langjährigen Verdienste, Einsätze und das Engagement in verschiedenen Ressorts innerhalb des Corps, dankten Präsident und Kommandant Thomas Behling, Marc Croom, Carsten Günnewig, Andreas Knapp, Hermann-Josef Lemm, Daniel Rickmann und Michael Schleicher, welche allesamt die Bürgerwehr-Medaille für ihre Meriten samt Urkunde erhielten. Mit dem Sonderstufenorden (III. Klasse) drückte sodann Michael Gerhold als Präsident den Dank seines Corps gegenüber Senatspräsident Alexander Gewehr und Kommandant Mario Moersch aus, welche beide seit Jahren außerordentliche Einsätze für ihren Heimatverein leisten. Martin Rosner, dem ein jahrzehntelanges Engagement anzurechnen ist, dankte Michaele Gerhold nicht nur mit sehr persönlichen Worten, sondern auch mit dem Sonderstufenorden in Gold mit Brillanten (I. Klasse), wonach Günther Schleimer für seine vielfältigen und außerordentlichen Verdienste über Jahrzehnte durch das Festkomitee mit dem Verdienstorden des FK in Gold geehrt wurde.
Mit dem Aufzug des gesamten Corps, welches zum Appell antrat, schlug sodann die große Stunde für Svenja Klupsch, die als neue Marie der Gesellschaft mit ihren Tanzoffizier Niklas Wilske erstmalig vor Publikum auftrat und in ihrem Debüt auch fehlerfrei zusammen mit der Wache (Tanzcorps) über die Bühne des Vier-Sterne-Hotels tanzte. Sodann spielte der Stabsmusikzug – wie schon beim Aufzug zur Bühne – alle Bürgerwehr-Gardisten und – Offiziere aus dem Saal und erfreute alle Anwesenden zum Ende des diesjährigen Appells mit ihrem unter die Haut gehenden Zapfenstreich.
Quelle: © 2024 Hans-Georg „Schosch“ und Niklas Jäckel/typischkölsch.de
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